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Kinesiotapes – wirksam oder nur ein Placebo?

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Klaus Bahringer

Kinesiotapes – wirksam oder nur ein Placebo?

Farbige Streifen, die auf dem Oberschenkel oder dem Rücken kleben: Viele Sportler schwören auf die Wirkung von Kinesiotapes. Doch was bewirken sie wirklich? Sind die erhofften Effekte wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen?

Nein, sagt der Orthopäde Prof. Tobias Renkawitz von der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg. Es gebe viele Studien zur Wirksamkeit der Kinesiotapes – die Ergebnisse seien allerdings sehr uneinheitlich. "Man konnte keinen eindeutig belegbaren Nutzen rein wissenschaftlich feststellen, beispielsweise wenn man Kinesiotapes mit einer Scheinbehandlung verglichen hat."

Vielmehr gibt es laut Renkawitz Placebo-Effekte. "Das ist dann auch eine gefühlte Wirksamkeit, die bei dem ein oder anderen Patienten oder Sportler durchaus positive Effekte erreichen lässt."

Kinesiotape nur unterstützender Baustein

Allerdings gebe es durchaus positive Effekte bei Lymph-Abflussstörungen, sagt Renkawitz. Zum Beispiel bei geschwollenem Gewebe, etwa nach Operationen, könnten Kinesiotapes unterstützend eingesetzt werden. "Aber man muss drauf hinweisen: Ein Kinesiotape alleine hat nicht die Hauptwirkung, es muss immer eingebettet sein in ein Gesamtkonzept." Dazu gehören laut dem Orthopäden zum Beispiel Physiotherapie, Lymphdrainagen oder Bewegungs- und Kräftigungstherapie.

Quelle: Bayerischer Rundfunk