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Fallbeispiel: Beweglichkeit 5 Monate nach der Implantation einer Sprunggelenkprothese

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Klaus Bahringer

Fallbeispiel: Beweglichkeit 5 Monate nach der Implantation einer Sprunggelenkprothese

Präzisionsoperationen in der Fußchirurgie
Behandlung der Arthrose am Sprunggelenk durch modernste Sprunggelenksprothesen

Meist sind es banale Knochenbrüche oder Bänderrisse, die nach Ausbehandlung zunächst viele Jahre keine weiteren Beschwerden machen. Durch verbliebene Instabilitäten kommt es jedoch häufig im Nachhinein zu einer Fehlbelastung
des Gelenkknorpels
, der dann über die Jahre zunehmend schlechter wird. Wenn der Knorpel weiter aufbricht und sich zunehmend abreibt, fehlt dem Gelenk die wichtige Gleitschicht und es entsteht eine Arthrose. Nach einem jahrelangen Intervall der Beschwerdefreiheit können dann Beschwerden auftreten, die zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen.

Genau diesen Verlauf erfuhr auch Frau K., bei der nach Sprunggelenksbruch im Jahr 1989 zunächst keine weiteren Beschwerden bestanden. In den letzten 3 Jahren setzten zunehmend Schmerzen ein, welche die Patientin in ihrer Mobilität erheblich einschränkten und die wegen Nacht- und Ruheschmerzen auch eine regelmäßige Schmerzmitteleinnahme erforderlich machten.

Eine Versteifung des oberen Sprunggelenkes (Arthrodese) kam für Frau K. nicht in Frage, weswegen sie sich in unserer Hochschulambulanz nach ausführlicher Beratung in unserer fußchirurgischen Sprechstunde für eine Sprunggelenkprothese entschieden hat. Bei jedem Patienten müssen die Vor- und Nachteile einer Prothese sorgfältig abgewogen werden.
Durch die verbesserten Implantationstechniken der neuesten Generation von Sprunggelenkprothesen ist die Prothese auch bei fortgeschrittener Arthrose am oberen Sprunggelenk eine sehr erfolgreiche Operation und der Versteifung deutlich überlegen. Wichtig sind Präzisionsinstrumentarien, wobei die Implantatlage millimetergenau bestimmt wird.
Ebenfalls können durch Schnittblöcke aus dem 3D-Drucker und exakte Planungen individuelle Geometrien des Gelenks und Fehlstellungen berücksichtigt werden. Wie in der Hüft- und Knieendoprothetik, wird ebenfalls bei Sprunggelenkprothesen auf patienten-spezifische Besonderheiten eingegangen und z.B. bei Nickelallergien eine hypoallergene Prothese implantiert.

Die Beschwerden von Frau K. waren schon ab dem ersten Tag nach der Operation deutlich gebessert. Der Ruheschmerz war sofort behoben. Nach 6 Wochen wurden zunehmend die Hilfsmittel wie die Gehstützen und der Sicherheitsstiefel weggelassen, sodass nach Abschluss der Reha ein unauffälliges schmerzfreies Gangbild möglich war. Es sind die alltäglichen Dinge, wie das vereinfachte Anziehen von Schuhen, der mögliche Zehenspitzen- und Fersenstand, die größere Schrittlänge und das Treppegehen, von denen ein Patient im Vergleich zur Versteifungsoperation profitiert.